Geschichte der Deutschen im heutigen Usbekistan

Seit über 150 Jahren sind deutsche Spuren in Usbekistan dokumentiert. Die Zuwanderer brachten nicht nur die deutsche Sprache und kulturelle Eigenheiten nach Usbekistan. Deutsche wirkten und wirken noch immer in vielen Lebensbereichen in Usbekistan – in Wissenschaft, Kultur, Landwirtschaft und Industrie. Die ersten Deutschen, die sich auf dem Gebiet des heutigen Usbekistans ansiedelten, stammten zumeist aus den baltischen Provinzen Russlands. Die Mehrzahl der Usbekistandeutschen sind aber Nachfahren der 1941 von der Wolga nach Zentralasien deportierten sowjetischen Staatsbürger deutscher Nationalität.

Usbekistan heute

Die deutsche Minderheit in Usbekistan zählt etwa 8.000 Angehörige. Ende der 1980er Jahre war die deutsche Bevölkerungsgruppe in dem zentralasiatischen Land fünfmal größer.

Die deutschstämmigen Usbeken leben größtenteils in den Städten Taschkent, Buchara, Samarkand und Fergana. In den vier Städten bieten die Kulturzentren der Usbekistandeutschen Wiedergeburt ein Kultur- und Bildungsprogramm an. Die Aktivitäten der deutschen Kulturzentren in Usbekistan werden durch das 1982 gegründete Republikanische Internationale Kulturzentrum (Interzentrum) koordiniert, dem die Bewahrung des kulturellen Erbes aller ethnischen Gruppen in dem zentralasiatischen Land obliegt.

Vorhang auf! - Tanz und Theatergruppen

2015 fand in Fergana das Tanzfestival Tanzkaleidoskop der Kulturzentren der deutschen Minderheiten in Usbekistan statt. Tanzgruppen der Kulturzentren aus Fergana, Taschkent, Samarkand und Buchara traten dort auf. Die Tänzer führten traditionelle deutsche und usbekische, aber auch internationale Tänze auf.

2016 fand das Theaterfestival der deutschen Sprache statt, an dem sich Jugendliche der vier Kulturzentren beteiligten. Das Festival wurde mit dem Stück Die letzte Haltestelle eröffnet, einem Stück der Theatergruppe aus Buchara. Die Theatergruppe aus Samarkand führte das Stück Sommerlager auf. Das deutsche Kulturzentrum aus Fergana wurde in der Kategorie

„Beste Inszenierung“ für das Stück Ohne Konzessionen ausgezeichnet. Anschließend zeigte das deutsche Kulturzentrum aus Taschkent das Stück Besuch der alten Dame nach Friedrich Dürrenmatt.